Einleitung |
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Wohnhaus bei Chiayi,
Taiwan | "...nowaday bamboo architecture is not a subject for
publications. Sorry but this is the reality. Please keep in mind bamboo
architecture in Europe refers to exhibition buildings only. The real
architecture could be found in tropical (= developing) countries, and
architects over here do not write books or articles. They are bare foot
architects..."
( aus einer E-mail von Prof. Jules A. Janssen ) In der Tat ist Literatur über Bambus in der modernen Architektur nur schwierig zu finden. Derzeitig wird Bambus in den westlichen Ländern nur sporadisch als gestalterisches und konstruktives Element verwendet. Nur vereinzelt haben Organisationen und Versuchsprojekte den Bambus nach Europa gebracht. In den Gebieten (Süd- und Mittelamerika, teils im asiatischen Raum), in denen Bambus jedoch heimisch ist, wurde diese Pflanze seit je her in die Kultur - und besonders auch in die Architektur - integriert. Dementsprechend findet man in diesen Regionen häufiger Architekten, die mit den Qualitäten des Materials unsere heutige Kultur und zeitgenössische Architektur zu ergänzen suchen. Bambusarchitektur ist daher auch sehr schwer einzuordnen. Sie ist aufgrund ihrer topologischen Abhängigkeit schnell auf ein paar wenige Architekten/Künstler zu begrenzen und daher sehr stark mit deren persönlichen Note verbunden. Aus diesen wenigen Architekten/Künstlern kristallisiert sich auch nur eine kleine Gruppe heraus, die Bambus auch ernsthaft als konstruktives Element begreift und benutzt. |
![]() Bambusdorf Traditionelle Bambusbrücke in Kolumbien |
Allerdings haftet gerade in den südlichen
Gebieten dem Bambus noch immer der Ruf des
"Baustoffs der Armen Leute" an - gerade wegen seiner Preisgünstigkeit.
So bevorzugen beispielsweise die sozial höhergestellten Schichten
Kolumbiens vor allem Beton; in Indien baut die höchste Kaste in Stein,
die mittlere in Holz, und nur die niedrigsten Kasten verwenden Bambus.
In Europa stellt vor allen Dingen die Tatsache, dass das Material nicht
in den Normen aufgenommen und kategorisiert ist, eine Hürde für
entsprechende Bauvorhaben mit Bambus dar.
Ausspruch des
chinesischen Weisen Pou Sou Tung: „Eine Speise sollte Fleisch, ein Haus sollte Bambus
enthalten. Ohne Fleisch magern wir ab; ohne
Bambus verlieren wir die heitere Gelassenheit.“ Zitat des chinesischen
Religionsstifters Konfuzius: „Ohne Fleisch können wir leben, ohne Bambus müssen wir sterben.“
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Nichtsdestotrotz haben schon bekannte Architekten und Ingenieure mit dem Material experimentiert. So schätzt auch Renzo Piano die Qualitäten von Bambus und hat mit Strukturen aus Bambus gearbeitet. Sein Ansatz bestand darin, Leichtmetallelemente ( Rohre/Platten ) zum Teil in den Bambus einzulassen. So entstehen Schnittstellen zwischen Bambus- und moderner Leichtmetallkonstruktion., Arata Isozaki, Buckminster Fuller und Frei Otto. |
Architekten
Simon Velez
Bamboo Roof
Bamboo house
Bamboo Wall
Bambuspavillion zum Festival of Vision
Rainbow Bridge
Künstler
Hiroshi Teshigahara
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Dieses Beispiel der Ingenieure/Designer Darren Port und Mark Roberts vereint die Ansätze der Bambus- und Stroh-Ballen Architektur |
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Dieses Gebäude in Puerto Rico nennt der Besitzer "Hooch". Auf einem existiernendem Beton-Sockel mit einem Klär-Tank ist eine Bambuskonstruktion aufgeständert, die dem Besitzer als Schlafzimmer dient. Sonnenkollektoren auf dem Dach erzeugen den Strom einen Ventilator und Leselicht. |
Darrel de Boer |
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DeBoer: Peralta Community Gardenin Berkeley/
Californien
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Der Architekt Darrel DeBoer lebt in Alameda/Californien . Sein Interesse an Bambus wurde vor einigen Jahren durch Konstruktionen von Simón Vélez geweckt. Inzwischen hat er an mehreren Buchveröffentlichungen mitgewirkt und bereitet eine Wanderausstellung zum Thema "resource-efficient building components" vor. Zudem ist er zuständig für ein Stroh-Ballen Bauprojekt ( "straw bale" ). |